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„Die Hygiene-Ampel bedroht Existenzen“

Die umstrittene Hygiene-Ampel in Restaurants soll trotz aller Widerstände bundesweit einheitlich eingeführt werden.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe soll bis Ende Januar 2012 Differenzen zwischen Verbraucher- und Wirtschaftsministern der Länder ausräumen, so die Bremer Senatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD). Auf diese Linie einigten sich die Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern einstimmig bei ihrer Konferenz in Bremerhaven.

Mit der Ampel sollen Prüfungsergebnisse zum Beispiel zur Hygiene oder Temperaturkontrolle für Kunden grafisch sichtbar gemacht und auch im Internet veröffentlicht werden. Grün stünde für Sauberkeit, Gelb und Rot für Beanstandungen. Begonnen werden soll mit Gastronomiebetrieben, es folgen Bäckereien, Fleischereien und der Lebensmittelhandel.

Kritik an der Veröffentlichung der Hygiene-Überwachung kommt derweil vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Und auch Deutschlands bekanntester Restaurant-Tester Christian Rach hält nichts vom geplanten System: „Die Hygiene-Ampel ist totaler Schwachsinn. Da wird ein Popanz aufgebaut, der zu Nichts führt und Existenzen bedroht“, sagte der Hamburger Koch in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung.

Rach hilft in seiner RTL-Sendung „Rach, der Restaurant-Tester“ angeschlagenen Restaurants wieder auf die Beine. Nach seiner Meinung sei die neue Regelung total überzogen. „In deutschen Krankenhäusern sterben jedes Jahr 30 000 Menschen an Keimen. In den letzten 30 Jahren ist aber niemand an den Folgen eines Restaurant-Besuchs gestorben. Es gibt hier überhaupt keinen Handlungsbedarf.“

In diesem Zusammenhang kritisiert Rach in der „Bild“ auch die unzureichenden Kontrollen der Lebensmittelaufsicht: „In kleineren Städten ist die Kontroll-Dichte viel niedriger, die Aufsicht kommt unregelmäßig. Da werden fünf Lokale überprüft und die anderen fünf nicht. Wo ist da die Gerechtigkeit?“

Kontrollen seien notwendig, um schwarze Schafe zu entlarven. Jedoch hält Rach nichts davon, Restaurants an den Pranger zu stellen: „Es braucht ja nur jemand seine Gummistiefel neben dem Kühlschrank stehen zu lassen. Wenn die Aufsicht kommt, kriegt er die gelbe oder rote Ampel aufgedrückt – und kann zu machen“, so Rach in der „Bild“. Und weiter: „Da geht doch keiner mehr essen. Das ist unverhältnismäßig.“

Quelle Generalanzeiger Bonn, Artikel vom 17.09.2011

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